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Ruller Basketballgeschichte(n), Teil 2: Sternstunden im Pokal

Die Basketballabteilung des TuS Eintracht Rulle feiert 2020 ihr 50-jähriges Bestehen. In einer Artikelserie blickt sie zurück auf ihre Geschichte. Heutiges Thema: Sternstunden im Pokal.

Am 21. Februar 1993 feierte die Ruller Basketballabteilung den bis heute größten Erfolg ihrer Geschichte: Im Endspiel um den Landespokal bezwangen die zu dieser Zeit in der 2. Regionalliga aktiven Eintracht-Damen den favorisierten MTV Geismar mit 71:54 Punkten. Trainer der Gäste aus Göttingen war Wilbert Olinde, der den SSC (später ASC) Göttingen in den frühen 1980er Jahren dreimal als Kapitän zur Deutschen Meisterschaft geführt hatte.  Sein Gegenüber auf Ruller Seite war Bernhard Loch. Der heute 64-jährige hatte zu diesem Zeitpunkt fast als ein Jahrzehnt als Damentrainer gearbeitet.

Erwartungsgemäß ging Geismar als höherklassiger Gegner zunächst in Führung. Nach vier Minuten stand es 10:4 für die Gäste. Doch innerhalb von zwei Minuten erzielten die Rullerinnen daraufhin zehn Punkte in Folge, angeführt von Centerin Bettina Monska und Aufbauspielerin Lucie Meyer. Zur Halbzeitpause stand es 40:34 aus Ruller Sicht. In den zweiten 20 Minuten machte sich der Heimvorteil der Rullerinnen noch stärker bemerkbar, während die Gäste aus dem Südosten Niedersachsens kaum noch trafen und auch Verletzungspech hatten.

Beteiligt am Gewinn des NBV-Pokals waren zudem folgende Spielerinnen (genannt ist jeweils der Mädchenname): Gaby Tepe, Silke Eichmeyer, Dagmar Rieckens, Elisabeth Böhmer, Daniela Lodter, Petra Fleute, Marita Gerding und Nicole Goebel. Auf dem Weg ins Finale hatte das Ruller Team folgende Gegner bezwungen: Hardegser SV, TuS Ebstorf, Spielvereinigung Halchter-Linden und MTV Gerdau.

Noch zweimal gelangten die Ruller Basketballdamen in den Folgejahren ins Finale um den Landespokal. Im Frühjahr 1994 mussten sie sich ebenfalls zu Hause dem höherklassigen Team von Halchter-Linden mit 52:70 geschlagen geben und 1996 auswärts dem Bezirksrivalen TSV Quakenbrück mit 63:77 Punkten. Im Anschluss daran besiegten die Rullerinnen allerdings den Hamburger 1. Regionalliga-Vertreter BG Bergedorf und gelangten so in die erste Runde des DBB-Pokals. Die Partie gegen den Zweitligisten BC Halle an der Saale im September 1996 ging jedoch klar verloren. Den Weser-Ems-Bezirkspokal gewannen die Damen aus Rulle bis 1997 indes fünfmal in Folge.

Aus dem Schatten der Frauen, die bis 1999 der 2. Regionalliga angehörten, traten die Basketball-Männer aus Rulle nach der Jahrtausendwende. Trainer Christian Rupp erreichte mit seinem Oberligateam 2001 das Endspiel um den Landespokal gegen den Deutschen Exmeister ASC Göttingen. Mehr als 300 Zuschauer erlebten am 25. März 2001  in der Wittekindhalle ein dramatisches Finale, das der hohe Favorit Göttingen erst in der Schlussminute mit 83:79 Punkten für sich entscheiden konnte. Die Glanzzeit im Ruller Herren-Basketball währte noch einige Jahre, ab 2003 sogar ebenfalls in der 2. Regionalliga.

Heute spielen die der Ruller Basketballmannschaften ausschließlich im Unterbezirk Osnabrück (UBOS). Pokalüberraschungen sind aber auch hier möglich, wie der Gewinn des UBOS-Pokals bei den Herren 2019 zeigte.  In diesem Jahr hat die Corona-Krise die Austragung des NBV-Viertelfinals zwischen dem TuS Eintracht Rulle und dem Oberligisten TSV Schapen aus Braunschweig verhindert.

Gebannt verfolgten mehr als 300 Zuschauer das NBV-Pokalfinale 2001 in der Wittekindhalle. Im Angriff Marcus Brüssel (TuS Eintracht Rulle) gegen den Deutschen Ex-Meister ASC Göttingen.

Bleibt zu hoffen, dass es bald wieder Ruller Erfolge im Basketballpokal geben wirdund dass dieJubiläumsparty zum 50-jährigen Bestehen der Abteilung wie geplant am Samstag, dem 5. September 2020, in der Wittekindhalle stattfinden kann. Dazu sind alle ehemaligen und aktiven Ruller Spielerinnen und Spieler eingeladen. Anmeldung unter 50JahreBasketball@tus-eintracht-rulle.de  (nm)